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Der Tyrann Bericht von Tanja Portz (Lisa Babel)

Die Proben verliefen natürlich wie bei jedem Stück chaotisch, doch dieses Jahr war es besonders schlimm.

Dadurch, dass ich ca. 8-10 Wochen vor der Aufführung kurzfristig für meine
Schauspielerkollegin Patricia Philippi - Barz einspringen musste, war es für mich besonders schwierig, mich auf denn Text und die Rolle der "Lisa Babel" einzustellen.

Außerdem musste ich mich durch den weiteren Ausfall von Hermann Tragl, der meinen Freund spielen sollte, auf einen anderen Schauspieler, nämlich Stefan Liesenfeld, einstellen.

Bei der Generalprobe lief so gut wie alles schief.


Witzige Versprecher ergaben ein Lachereignis der besonderen Art


Witzige Versprecher wie z. B. "Es ist doch gar nichts mit der Landzimmerdame von Vorrat" statt "Es ist doch gar nichts mit der Vorzimmerdame vom Landrat" oder verpasste Einsätze, der falsche Text usw.

All das ließ die Generalprobe zu einem Lachereignis der besonderen Art werden.

Die Rolle der Lisa Babel war für mich eigentlich von Anfang an die absolute Traumrolle denn die Vorstellung, meinen Vater mal so richtig runterzumachen, hat mich regelrecht beflügelt.

Am Anfang noch unter den Fittichen des dominanten Vaters, entwickelte ich mich im Laufe des Stückes zu einer Tochter, die ihren Vater mehr und mehr in den Griff und schließlich auf den Boden bekommt.

Ich empfand das Lampenfieber in diesem Jahr am schlimmsten, obwohl es für mich das dritte Theaterstück in Folge war.

Ich war zum Teil so nervös, dass mir schlecht wurde und ich anfng wie eine Irre hinter der Bühne herumzurennen und nicht nur mich, sondern auch meine Schauspielerkollegen, fast um den Verstand brachte.

 


Endlich, die Aufführung


Doch kaum war ich auf der Bühne und bemerkte die tolle Reaktion des Publikums, war das Lampenfieber wie weggeblasen und ich habe es einfach nur noch genossen, für das Publikum zu spielen.

Apropos Publikum: Ein riesengroßes Kompliment an das wunderbare Publikum, dass wirklich ganz toll mitgemacht und mitgeklatscht hat.

Die Reaktionen waren wirklich überwältigend und vor allem am letzten Abend, als unsere Leistung mit Standig ovations und Bravo -Rufen bedacht wurde, lief manschen von uns ein Schauer wohliger Gänsehaut über den Rücken.

Am Allerschwersten ist natürlich wie immer der erste Auftritt.

Ich war so brutal nervös, dass ich dachte, ich kann da nicht rausgehen. Doch dann bin ich rausgegangen und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.

Sonst hätte ich diese wunderbare Erfahrung nicht machen können.


Natürlich gab es auch Diskussionen über Themen wie Kleidung, Haare, Make-up, Mimik und Gestik aber im Großen und Ganzen konnte jeder mit dem Verlauf der Aufführungen zufrieden sein.

Tanja Portz

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